Meister des Zeitmanagements: Andreas Resch hat es geschafft – von der Hauptschule bis zum Geschäftsführer

So mancher Lebenslauf erfolgreicher Menschen verblüfft. Man fragt sich – wie schaffen die das alles bloß? Andreas Resch wäre einer der Bewerber, bei dem man staunt: Hauptschule – Abendrealschule – duale Ausbildung – Administrator – Führungskraft - Personalverantwortlicher – stellvertretender Verwaltungsdirektor – Verwaltungsdirektor ... und nun ist er mit gerade einmal 47 Jahren Geschäftsführer der IHK für Rheinhessen und engagiert sich an der VWA Mainz im Örtlichen Beirat. Außerdem ist er seit 2015 im Kuratorium und im Vorstand der VWA Rheinland-Pfalz e.V., d.h. er entscheidet auch auf Landesebene über die Richtlinien und Grundsätzliches aller VWA’en in Rheinland-Pfalz mit.

Schritt für Schritt erklomm Resch die Karriereleiter. Schnell sprach sich bei potenziellen Arbeitgebern herum, wie kompetent und zuverlässig er ist. Mehr und mehr Verantwortung übertrug man ihm. Ob bei IT-Dienstleistern, Raab Karcher oder bei der IHK für Rheinhessen – betriebswirtschaftliche Prozesse, IT-Einführung und -Organisation, Qualitätssicherung, Dokumentenmanagement oder Prozessoptimierung...

 

Es verwundert fast, dass sich Resch mit so viel Berufserfahrung 2006 entschied, nochmal die Schulbank zu drücken. Bis 2009 studierte Andreas Resch nämlich „nebenbei“ zunächst an der VWA Mainz. „Ich wollte das genau so, natürlich war ich gut in der Praxis ausgebildet. Aber es ist auch wichtig, das theoretische Handwerkszeug zu lernen. Dank des Abschlusses führte ich erfolgreich die Doppik bei der IHK ein“, erläutert Resch und er beweist Ehrgeiz: „Ich wollte noch einen Hochschulabschluss!“ An der Fernhochschule Göttingen studierte er von 2012 bis 2015 Betriebswirtschaft. Mit seiner  Diplomarbeit, die mit einer 1,7 benotet wurde, war er der Zeit voraus: „Ich schrieb eine Abhandlung über die Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Damit traf ich den Nagel auf den Kopf, ich war einer der Ersten, der sich intensiv damit beschäftigte. Denn heute ist das Thema akut.“

Und Resch bleibt am Ball, denn er sieht dringenden Handlungsbedarf aus wirtschaftlicher, ethnologischer, geo- und integrationspolitischer Sicht. Ob Bildungskonzepte für Flüchtlinge, die Analyse unterschiedlicher Bildungsstände oder die Einwanderungshilfe für ausländische Führungskräfte – vielseitig ist das Aufgabengebiet eines Bildungsgeschäftsführers der IHK. Dazu beschäftigt er sich auch noch mit Grundsatzfragen der beruflichen Bildungspolitik, arbeitet in regionalen Netzwerken der Wirtschaft und Verwaltung und sitzt in 40 Gremien. Beeindruckend, dass „nebenbei“ die Zentralen Dienste, sprich Finanzen, IT, Personalverantwortung und Organisation, zu einem weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit gehören.

Die Bildung liegt ihm offensichtlich am Herzen:  Am Tag der Berufsorientierung erläutert er Schülern und Eltern die Durchlässigkeit des rheinland-pfälzischen Bildungssystems. Selber genoss er diese und ist zu Recht stolz darauf.  Für ihn war die duale Ausbildung ideal. Am eigenen Beispiel kann er eindrucksvoll schildern, dass es jeder schaffen kann, denn auch für ihn war der Hauptschulabschluss der allererste Schritt auf der Karriereleiter.

„Voll und ganz zufrieden war ich mit meiner Ausbildung an der VWA Mainz. Ich würde mir wünschen, dass dieser Abschluss genauso anerkannt wird, wie andere Abschlüsse auch.“ Pläne hat Andreas Resch natürlich auch noch. Für ihn ist Bildung mehr als nur ein Diplom. So dürfen wir gespannt sein, was wir von ihm noch hören werden ...

Lachend antwortet er abschließend auf die Frage, ob denn noch Zeit für ein Privatleben bleibt: „Oh ja, ich genieße das Leben in vollen Zügen. Ich wandere gerne, mag die Natur und entspanne mich beim Yoga oder im Fitnessstudio. Ich habe gelernt, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Wichtiges nicht auf Morgen zu verschieben.“